Als ich Tommy Krappweis traf
Tommy Krappweis und ich nach dem Interview

Als ich Tommy Krappweis traf

Im Leben trifft man auf viele Menschen. Einige hinterlassen einen bleibenden Eindruck, andere weniger. In den letzten Jahren konnte ich auch Menschen kennenlernen, die sich – zumindest bei einem Teil der Gesellschaft – einen Namen gemacht haben. Darunter waren zahlreiche Kreative wie zum Beispiel Musiker und Buchautoren. Unabhängig der Tatsache, dass ich in jedem Menschen etwas Besonderes sehe und versuche, allen Respektvoll aber auf Augenhöhe zu begegnen, gibt es dennoch Unterschiede in dem, was diese Menschen geleistet haben und wie deren Wirkung auf die Gesellschaft ist. Auch wenn jeder Mensch bedeutend ist, wird letztlich doch immer ein Unterschied auf die eine oder andere Weise gemacht. Vor allem der Medienwirksamkeit einiger Persönlichkeiten kann auch ich mich nicht gänzlich entziehen.

Vielmehr noch als die eventuell vorhandene Prominenz zählt für mich die Persönlichkeit – der soziale Faktor. Da zeigt es sich gelegentlich, dass die Selbstwahrnehmung nicht unbedingt immer zur Fremdwahrnehmung passt. So kommt es schon mal vor, dass sich der eine zu wichtig nimmt, während ein anderer zur Tiefstapelei neigt. Froh darf sich derjenige schätzen, der für sich einen guten Mittelweg gefunden hat. Dies zu beurteilen obliegt selbstverständlich jedem Einzelnen. Dieses Mal kann ich jedoch von einer Begegnung sprechen, die sich auf der positiven Seite einordnen lässt.

Herr Krappweis, „I gfrei mi!“

Ende Juni 2015 hatte ich also das Glück, Tommy Krappweis persönlich kennen zu lernen. Eine Persönlichkeit, die mir bereits seit Mitte der 1990er Jahre ein Begriff ist. Im Rahmen der SCIFI-Days in Grünstadt (Rheinland-Pfalz), konnte ich mit Ihm ein Interview führen (auf YouTube ansehen). Wer mit dem Namen Tommy Krappweis nichts anzufangen weiß, hier eine kurze Erklärung:

Tommy Krappweis
Tommy Krappweis bei den SCIFI-DAYS 2015 in Grünstadt

Tommy Krappweis ist Schauspieler, Regisseur, Produzent, Musiker, Buchautor, Geschäftsführer der bumm film GmbH und noch einiges mehr. Er erfand mit seinem Kollegen Norman Cöster die Figur „Bernd das Brot“ (für die Idee und Realisation erhielt er 2004 den Adolf-Grimme-Preis) und schrieb die bekannte Buchreihe „Mara und der Feuerbringer“ welche er im Frühjahr 2015 mit dem ersten Teil auf die deutsche Kinoleinwand brachte (dazu später mehr). In den 1990ern gehörte er zum RTL Samstag Nacht Team und moderierte 1994 einige Monate „Disney TV“, ebenfalls bei RTL. Er hat jedoch noch sehr viel mehr gemacht, daher gibt es auch einen umfassenden Wikipedia-Artikel zu Tommy Krappweis.

Im Analysemodus

Wir bereits erwähnt, zählen für mich neben den Leistungen eines Menschen vor allem die persönlichen Werte. Zwar fehlt mir aufgrund der Kürze der Zeit ein umfassendes Gesamtbild, doch kann ich zumindest von meiner bisherigen Kommunikation mit Tommy und dem genannten persönlichen Treffen berichten. Hier erlebte ich einen aufgeschlossenen fröhlichen und lebensfrohen Tommy Krappweis, der es trotz aller Belastung schaffte, seinem Gegenüber einen entspannten und aufgeweckten Eindruck zu vermitteln. Doch nicht nur das. Ich lernte ihn zudem als einen sehr hilfsbereiten und verständnisvollen Mensch kennen – was ich ungewollt auf die Probe stellte.
In einem kurzen Augenblick, als Tommy sich unbeobachtet fühlte, sah man seinem Gesicht die Belastung des Tages (der Tage) zwar an, doch offensichtlich verstand er es gut, dies zu verbergen. Sicher eine nützliche Fähigkeit, soweit man seine Grenzen nicht dauerhaft überschreitet.

In den Gesprächen vor und nach dem Interview wirkte Tommy sehr locker – im Gegensatz zu mir – und machte seine Späßchen. Das zeigte dann irgendwann auch bei mir Wirkung, was im zweiten Interview (ersteres war ein technischer Fehlstart) für eine deutlich entspannte Atmosphäre sorgte.

Tommy Krappweis und Markus Wlochowitz
Tommy Krappweis und ich nach dem Interview

Neben der Tatsache, dass dieses Interview für mich eine Premiere war, hatte ich an diesem Tag auch eine weitere, ganz persönliche Premiere. Nachdem mich eine Angsterkrankung für einige Jahre praktisch in meiner Wohnung (+- 5 km) einsperrte, war die Anreise nach Grünstadt meine erste größere Strecke, seit es mir wieder besser geht. Neben den SciFiDays war natürlich auch Tommy Krappweis für mich ein guter Anreiz, mich diesem „Abenteuer“ zu stellen. Wie ich erst später feststellte, war die ganze Aufregung rund um das Interview für mich ebenfalls sehr lehrreich. So konnte ich erkennen, dass ich selbst eine Lampenfiebersituation wie diese unbeschadet überstehen kann. Ein wichtiger Schritt für mich. Auch wenn Tommy es nicht selbst herbeiführte, so verknüpfe ich diese Erfahrung doch mit seiner Person – was durchaus positiv für ihn ist.

Das Interview

Ich empfehle auf jeden Fall das Interview in meinem YouTube-Video anzuschauen, doch ein paar Sätze möchte ich dennoch erwähnen.
Dass Tommy Krappweis schon viel erlebt und gemacht hat war auch im Interview offensichtlich. Man hätte neben den aktuellen Themen noch weitere Bücher aufzählen können, oder sich mit den vielen Produktionen seiner bumm film GmbH beschäftigen können. Tommy ist hierbei praktisch ein Medienprofi, der aber offensichtlich auch Freude daran hat zu erzählen. Dabei fällt auf, dass er sehr natürlich und auch persönlich wirkt und sich nicht nur auf das konzentriert, was er „vermarkten“ möchte. Er ist jemand, der sehr nah bei seinen Fans zu sein scheint. Berührungsängste waren meines Erachtens keine zu erkennen. Natürlich muss auch ein Herr Krappweis dafür sorgen, dass „die Werbung“ funktioniert. Gerade hinsichtlich seiner Kinoverfilmung ist er sehr aktiv bei den Veranstaltungen. Nicht ohne Grund gab es auf den SCIFI-Days drei Vorführungen von „Mara und der Feuerbringer“. Was mich wirklich berührte war, wie emotional einige Themen von ihm behandelt werden. Wenn ihm etwas nicht passt, zeigt er seinen Ärger auch ganz offen. Er nimmt durchaus auch mal harte Worte in den Mund und hat offensichtlich keine Sorge, dass ihm das schaden könnte. Ich sehe hier aber einen klaren Vorteil: Er ist authentisch! Viele versuchen hier alles zu schönen und die negativen Dinge des Lebens herunter zu spielen. Das macht Tommy hier nicht, zumindest nicht in der klassischen Form. Man spürt, dass Tommy zwar von einigen Entwicklungen durchaus enttäuscht ist und dass es ihn belastet, doch er geht – soweit ich es beurteilen darf – proaktiv damit um und versucht, das Beste aus der Sache zu machen. Eine Herangehensweise, die auch ich immer wieder versuchte zu vermitteln (wer mein Buch gelesen hat, weiß was ich meine). Freud und Leid sind bei Tommy Krappweis gleichermaßen zu erkennen und er wechselt problemlos zwischen den Emotionen. Ich denke, auch das ist echt und keine Schauspielerei. Das Interview (besser gesagt beide Interviews) hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht.

Das Mara-Kino-Debakel

Tommys Bücher „Mara und der Feuerbringer“ sind schon seit ihrem Erscheinen erfolgreich. Inzwischen hat sich eine stattliche Fangemeinde entwickelt. Und ein Herr Krappweis wäre nicht Herr Krappweis, wenn er seine eigene Geschichte nicht auf die große Leinwand bringen würde. Im April 2015 war es dann soweit und es hieß gewissermaßen „Mara und die große Leinwand“. Die Premiere lief grandios, die Kritiker waren positiv gestimmt und sogleich gab es lobende Worte. Eine deutsche Produktion im Bereich der Fantastik hatte in dieser Qualität leider sehr lange auf sich warten lassen. Doch leider endete die Euphorie an der Kinokasse. Durch die in der deutschen Kinolandschaft leider üblichen Fehleinschätzungen (von Seiten des Verleihs), konnten nur wenige den Film ansehen. Er war falsch platziert, hatte ungünstige Spielzeiten und wurde zu schnell wieder aus dem Programm genommen. Das hat der Film wirklich nicht verdient. Doch zu diesem Thema wurde im Web schon viel geschrieben und ebenso im Interview besprochen. Ich hoffe nun, dass viele die DVD und Blu-ray kaufen werden, die im Oktober 2015 erscheint. Ich kann den Film jedenfalls guten Gewissens empfehlen! Bis dahin könnte man aber auch die Bücher lesen – wenn man sie noch nicht gelesen hat 😉

Die Autogrammstunde

Neben Interview und Smalltalk nutzte ich selbstverständlich die Gelegenheit, meine drei gebundenen Exemplare von Mara und der Feuerbringer signieren zu lassen. Tommy ging dabei nicht ganz leer aus, denn ich hatte ihm ein Exemplar meines Erstlingswerkes „Ohne Garantie – Nebenwirkungen inklusive!“ mitgebracht (selbstverständlich signiert). Ob Tommy sich für meinen autobiografischen Ratgeber interessieren würde wusste ich natürlich nicht. Überrascht war er auf jeden Fall, wie auf dem Foto vielleicht zu erkennen ist.

Tommy Krappweis mit dem Buch "Ohne Garantie - Nebenwirkungen Inklusive!"
Tommy Krappweis bekam ein signiertes Exemplar meines Buches „Ohne Garantie – Nebenwirkungen inklusive!“ von mir geschenkt

Pleiten Pech und Pannen

Ich hatte bereits darauf hingewiesen dass wir das Interview zweimal machen mussten. Das erste Interview existiert zwar, jedoch leider mit einer sehr schlechten Tonspur. Dieses erste Interview war länger und ausführlicher, jedoch auch viel angespannter. So gesehen war es nicht schlecht, ein zweites hinterher zu schieben, denn dies war deutlich lustiger und entspannter. Doch einiges wurde im zweiten Interview nicht mehr angesprochen, was ich im Nachhinein schade finde. Daher habe ich mich entschieden, dieses erste Interview als Abschrift zu veröffentlichen. Diese werde ich in den nächsten Tagen ebenfalls hier in meinem Blog veröffentlichen.

Fazit

Was für mich bleibt, ist eine durchweg positive Wahrnehmung der Person Tommy Krappweis, einem Menschen, den ich gerne in meine imaginäre Gruppe der „angenehmen Persönlichkeiten“ aufnehme. Ich fand ihn sehr sympathisch, freundlich und offen. Er ist ein Mensch, dem ich gerne häufiger über den Weg laufen möchte – was ich wahrlich nicht von all meinen Begegnungen behaupten kann. Leider konnte ich aufgrund der ganzen Aufregung nur wenig von den SciFiDays selbst betrachten, doch das – so muss ich es zugeben – war auch nicht mein primäres Ziel an diesem Tag. Dennoch ein großes Lob an die Organisatoren.
Ich habe für mich einiges dazugelernt, sowohl vom Menschlichen, als auch vom Technischen. Auch einige weitere bekannte Gesichter durfte ich dort begrüßen, darunter Christian Humberg und Andrea Bottlinger, sowie einige weitere gute Bekannte und Freunde. Ohne Frage wird mir dieser Ausflug in Erinnerung bleiben und ich hoffe, dass auch ich bei anderen eine halbwegs gute Figur abgegeben habe. Aber, wer wünscht sich das nicht?

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