Geocaching

Nun hat es mich auch erwischt! Seit einigen Jahren schon habe ich immer wieder darüber gelesen und gehört, habe mir die Frage gestellt, ob das nicht etwas für mich wäre. Geocaching, eine moderne Form der Schnitzeljagt und der Stoff, aus dem moderne Hobby-Schatzsucher-Träume gestrickt sind.

In den ersten Tagen seit ich mich auf einer dieser großen Geocaching-Portale angemeldet habe, habe ich bereits zahlreiche „Caches“ gefunden. Doch zunächst einmal eine Erklärung, worum es beim Geocaching überhaut geht:

Beim Geocaching geht es in erster Linie darum, verborgene Dinge und Orte mithilfe des Satelitennavigationssystems GPS zu finden. An diesen Orten finden sich üblicherweise Behälter, in denen sich ein Logbuch befindet, in welches sich der Finder eintragen kann. Der Fund wird dann auf der Portalseite im Web eingetragen. So sammelt man mit der Zeit immer mehr Funde und auch virtuelle Auszeichnungen. Doch das ist nur das Grundlegende. In einigen Verstecken befinden sich auch Tauschgegenstände, also praktisch der „Schatz“. Diesen kann man am Fundort belassen oder auch mitnehmen, soweit man dann etwas gleichwertiges hinterlässt. Neben den normalen Tauschgegenständen gibt es auch eine ganze Reihe spezieller Gegenstände wie zum Beispiel „Geocoins“ genannte Medaillen oder andere Gegenstände mit einer speziellen Nummer. Diese sollen vom Finder mitgenommen und in einem anderen Geocache hinterlegt werden. Diese wandernden Gegenstände werden „Trackables“ genannt. Deren Reise kann im Web verfolgt werden und einige dieser „Reisenden“ haben von ihrem Besitzer auch ein Ziel bekommen. Der Geocacher bemüht sich dann, diesem „Reisenden“ zu helfen, an sein Ziel zu gelangen. So gab es schon Trackables, die eine Reise um die ganze Welt machten.

Nicht alle Geocaches sind Fundorte die man einfach finden kann („Traditionals“). Bei vielen müssen zunächst Rätsel und Aufgaben gelöst werden, die mitunter sehr anspruchsvoll gestaltet sind (Multis oder Mysteries). Üblicherwese ergeben die Antworten der Rätsel die GPS-Koordinaten des entgültigen Ziels („Final“). Daneben finden sich noch viele weitere Varianten wie „Earthcaches“, virtuelle Caches und viele mehr. Was auf keinen Fall vergessen werden darf ist, dass die Suche nach all den tausenden Caches nicht nur Spaß macht, sondern auch viele positive Nebeneffekte mit sich bringt. Nicht nur, dass man sich mehr in der Natur bewegt, man lernt auch viele besondere Orte kennen. Viele Caches sind zudem auch der Geschichte des Ortes oder bestimmten Personen gewidmet. Da die Verstecke zum Teil sehr kreativ und abseits der üblichen Wege sind, gelangt man oft an Plätze, die sonst kaum jemand aufsucht. Gerade das Naturerlebnis ist hierbei besonders beeindruckend. Einige der Caches befinden sich an Wegen, die immer wieder durch unachtsam fortgeworfenes vermüllt sind. So werden die Geochacer auch schon mal aufgefordert, auf ihrem Weg den Müll dort einzusammeln und zu entsorgen. Machen das viele, ist der Weg bald wieder sauber. Vor allem in Wäldern ist das wünschenswert.

Der Naturschutz ist den Geocachern durchaus wichtig, obgleich sie durchaus auch kritisiert werden, da so mancher Fundort mit der Zeit einen Trampelpfad („Cacherautobahn“) hinterlässt. Letztendlich fördert das Geocaching jedoch die Sensibilität für die Natur und sorgt dafür, dass besondere Orte auch wahrgenommen werden. Gleichermaßen sind diejenigen, die selbst Rätsel erstellen und Caches auslegen aufgefordert, die Natur nicht unnötig zu belasten und vor allem in Naturschutzgebieten dafür zu sorgen, dass nichts beschädigt wird.

Ich habe bisher eine Menge Spaß gehabt und bin auch in strömendem Regen los gezogen um zu suchen und zu finden. Das mache ich auch gerne in Begleitung. In meiner näheren Umgebung bin ich zu Fuß bereits einige Kilometer gelaufen, was ich zuvor nicht getan habe. Ich habe – obwohl ich hier schon lange lebe – neues entdecken können und freue mich über das Engagement derjenigen, die neue Caches auslegen und diese pflegen. Ich bin mir sicher, es wird nicht lange dauern, da werde auch ich meinen ersten eigenen Cache auslegen und ich freue mich bereits jetzt auf die ersten Besucher.

Noch etwas an alle, die sich selbst nicht am Geocaching beteiligen. Es ist ein Spiel mit Mehrwert für alle Beteiligten. Wer als unbeteiligter einen Cache findet sollte ihn dort belassen wo er ist, ihn nicht verändern, beschädigen oder gar entwenden. Es ist demotivierend einen Cache nach langer Suche nicht zu finden und dann festzustellen, dass er wohl entwendet wurde. Einige unbeteiligte, die nicht wissen, was ein Geochache ist, verhalten sich leider nicht Fair. Ein Geocacher versucht daher auch immer darauf zu achten, dass er möglichst nicht von unbeteiligten beobachtet wird. Wer also aus seinem Fenster schaut und feststellt, dass ein oder mehrere Personen immer wieder an einer Stelle nach etwas suchen, dann ist dort möglicherweise ein Geocache versteckt. Ich bin mir sicher, jeder hat einen in unmittelbarer Nähe seines Wohnortes. Wer neugierig ist, darf gerne selbst nachsehen und auch gerne mitspielen, aber bitte alles so belassen, wie es ist. Das macht uns Geocacher glücklich und wir sind jedem Dankbar, der uns „spielen“ lässt 🙂

Ich bin gespannt, wie sich das bei mir weiter etwickelt. Die Begeisterung ist zu Anfang ja bekanntlich am größten. Ich hoffe aber, dass ich auch langfristig immer wieder unterwegs sein werde, um neues zu entdecken!

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