Hallo Welt!

Hallo Welt. Hallo Leser. Hallo Familie, Freunde und Bekannte.

Bereits seit der Frühzeit der Computergeschichte ist “Hallo Welt”, oder auch “Hello World” ein beflügelter Satz. Wer schon einmal eine Programmiersprache erlernt hat, wird in Beispielen immer wieder darauf gestoßen sein.

Heute beginne ich mit meinem eigenen Blog, und in guter alter Tradition beginnt WordPress automatisch mit dem ersten Eintrag und dem Titel “Hallo Welt!”

Ja, die Welt steht uns offen. Die Welt ist klein Geworden, dank Automobilen, Flugzeugen und vor allem auch dem Internet, respektive World-Wide-Web.

Was vor einigen Jahrzehnten noch Science Fiction war, ist seit rund 20 Jahren ein Bestandteil unserer Kultur geworden. Das weltweite Datennetz hat alles revolutioniert, auch wenn einige das immer noch nicht begriffen haben. Das Web ist Demokratie, das Web ist Freiheit. Das Web ist Individualität, das Web hat keine Grenzen.

Ich bin in einer freien Welt aufgewachsen. Ich habe den Kalten Krieg miterlebt, den Zusammenbruch der Ostblockstaaten, den Fall der Berliner Mauer und viele Dinge, welche für mich ein Symbol dessen sind,  was den Menschen im innersten Bewegt. Freiheit!

Ich hatte seit meinem ersten Atemzug das Glück, in einem Land geboren zu sein, dessen Bürger in Freiheit leben konnten. Über die Jahre wurde auch die Welt insgesamt immer freier. Regime wurden gestürzt, Demokratiebewegungen wurden geboren, ganze Völker erkämpften sich ihren Weg zu mehr Freiheit und Gleichberechtigung.

Auch für Deutschland kam bald der Zeitpunkt, an dem es sich wiedervereinigte. 40 Jahre der Trennung zwischen Ost und West waren vorüber. “Wir sind das Volk!” riefen sie auf den Straßen, und die Machthabenden waren plötzlich Machtlos. Der Staatsapparat der DDR war pleite, der Rückhalt seiner Verbündeten vorüber und weise Männer erkannten, dass es Zeit war, den letzten wichtigen Schritt für Deutschland und auch Europa zu tun.

Wir Deutschen im Westen waren die Freiheit gewohnt. Der Osten wollte diese ebenfalls. Ein gewaltiger Kraftakt, der von der Politik nicht immer Glücklich, aber dennoch vorangetrieben wurde. Heute, nach 20 Jahren wissen wir, es war und ist eine gewaltige Aufgabe. Doch letztlich bin ich froh, dass heute alle deutschen in einem vereinigten Staat leben können. Noch sind nicht alle Wunden verheilt, noch gibt es Probleme, aber die Menschen schaffen das. Wir deutschen schaffen das und unsere ausländischen Mitbürger helfen dabei mit, denn auch sie sind Stolz auf “unser Deutschland”.

Doch was ist aus unserem Staat geworden. Wo stehen wir jetzt?

Da glaubte ich noch vor einigen Jahren, wir lebten in einer Demokratie. All die Dinge, welche ich in meiner Kindheit erlebte zeigten mir doch, dass Freiheit und Demokratie Sinnbilder Deutschlands sind. In der Schule lernten wir, dass wir alle Frei sind und dafür sorgen müssen, dass alle anderen auch frei leben können. Die 1990er Jahre waren sicherlich nicht immer ruhig. Der Golf-Krieg zu Anfang zeigte ein hässliches Gesicht. Der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien brachte Schmerz und Zerstörung auch nach Europa. Aber in Deutschland spürte man, dass sich vieles zum Guten veränderte. Die Jugendkultur, welche ich erlebte war einzigartig. Wir tanzten ausgelassen zu Techno-, Rave- und House-Musik. Die Loveparade versprühte Alljährlich die Liebe der Jugend und es war schon fast ein wenig wie damals in der Hippie-Zeit. Man spürte, dass der Zeitgeist hier die Liebe und den Frieden anbetete.

Gegen Ende des Jahrzehnts schien es so, als ob wir endlich, nach so vielen Dekaden des Kampfes um die Freiheit der Menschheit es schaffen könnten, eine Gesellschaft des Friedens, des Wohlstandes und des Fortschrittes zu werden. Der Hass, die Missgunst und das Misstrauen schien sich zu immer mehr zu zerstreuen. Das Web hatte  kaum das Laufen gelernt, schon wuchsen ihm Flügel. Die “Generation C64″ erschuf die Basis für die “Generation Internet”, und die Möglichkeiten schienen unbegrenzt.

Die Energie, die Emotion und die unglaubliche Hoffnung, welche ende der 1990er zu spüren war, sollte uns in das neue Jahrtausend katapultieren. In der Hoffnung, dass die letzten Kriege und Konflikte in einigen Jahren vorbei sein könnten. Der Traum, dass die Welt sich wie nie zuvor in der Geschichte vereinen könnte und das Web alle verbinden könnte, funkelte in vielen Augen.

Dann das Jahr 2000. Das letzte Jahr des alten Jahrzehnts, des alten Jahrhunderts und des alten Jahrtausends. In unseren Köpfen spielte die Musik der Zeit ihr lautes und fröhliches Lied. Mit Vollgas in die Zukunft! Party jeden Tag und alle Menschen werden Brüder und Schwestern…

Doch nach der Euphorie kam der Schock des 11. Septembers 2001!   Stille….

Die Welt hielt den Atem an. Dieses Ereignis sollte alles Lähmen, was sich zuvor noch agil bewegte. Wie in einem Schockzustand irrten Menschen eine Zeit lang umher. Was war geschehen?

Uns allen wurde klar, dass nichts mehr so sein würde, wie es einmal war. Warum, wusste keiner genau, auch ich nicht. Aber man spürte es. Und so begann alles, sich zu verändern. Zwar schien sich der Alltag schnell wieder ein zu stellen und alle machten weiter, aber es war anders. Die Freude, welche noch kurz zuvor tagtäglich zu spüren war, wich einem neuen Gefühl. Ein Gefühl der Unsicherheit, der Vorsicht und auch der Angst vor dem, was kommen könnte.

In den inzwischen fast Acht Jahre seither, hat sich vieles verändert. Wo wir in den 1990ern die Entwicklung von immer mehr Freiheit erlebten, mussten wir in den letzten Jahren beobachten, dass vieles schwieriger wurde. Viele Staaten haben Maßnahmen gegen den Internationalen Terrorismus getroffen. Die USA begannen einen Krieg gegen den Terror. Die Interessen der Politik haben sich sehr verändert und das bekommt auch der Bürger zu spüren. Eine unglaubliche Kette an Entwicklungen hat dazu geführt, dass die Menschen sich heute vor dem Problem sehen, dass die Regierungen der Staaten immer mehr Überwachung und Kontrolle etablieren. Denn die Terroristen, die 2001 die Twin-Towers zerstörten, könnten überall sitzen und jederzeit zuschlagen.

Um den Blick nunmehr auf Deutschland zu lenken,muss ich feststellen, dass der Gesetzgeber inzwischen sehr fleißig war. Unzählige Gesetze wurden geändert, gekippt oder neu geschaffen. Alles, um den Bürger vor dem Terror zu beschützen. Sollten wir da nicht dankbar sein? Sicherlich sollte man, wenn da nicht der bittere Beigeschmack wäre, der bei all der “Sicherheit” auf der Zunge verbleibt.

Aus aktueller Sicht betrachtet drängt sich einem der Eindruck auf, dass wir zusehens zu einem Sicherheitsstaat verkommen. Auch Begriffe wie Polizeistaat und Stasi-Methoden werden laut. Was früher kaum vorstellbar war, konnte in den letzten Jahren anscheinend problemlos umgesetzt werden. Die Politik hat die veränderte Situation genutzt, um all die Gesetze zu ändern, die ihnen schon lange unbequem waren und dazu noch neue zu schaffen, die früher nicht denkbar gewesen wären. Das alles wurde jedoch meist im Stillen getätigt, und kaum ein Bürger bekam davon etwas mit, oder man nahm es nicht wahr. Zumindest in den ersten Jahren nach 2001. Doch dann kamen einige größere Änderungen hinzu, die auch von der Gesellschaft nicht unentdeckt blieb. So formierte sich hin und wieder Protest. Anfangs nur leise, dann immer lauter. Doch leider musste man feststellen, dass dies kaum etwas bewirkte. Politik und Medien hielten sich zurück und das Volk schien sich zum größten Teil auch nicht dafür zu interessieren. Gutgläubig und als guter deutscher Staatsbürger, lies man die Politiker gewähren. So manches Gesetz konnte auf diese Weise durchgesetzt werden und hinterrücks wurden die Weichen für allerlei Möglichkeiten gestellt.

Inzwischen haben wir Mitte 2009. Das Jahrzehnt neigt sich bereits dem Ende zu. Wir feiern dieses Jahr 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland, 60 Jahre Grundgesetz und 20 Jahre deutsche Einheit. Ist es nicht wunderbar? Wir können wahrlich Stolz sein auf Deutschland. Aber auf unsere Politiker auch?

Inzwischen haben wir eine vom Gesetzgeber angeordnete verdachtslose Vorratsdatenspeicherung, welche all unsere Kommunikation registriert (Zumindest die Verbindungsdaten). Ein neues BKA-Gesetzt, das dem Staat viele Möglichkeiten gibt, den Bürger zu überwachen und so einiges mehr an “kleinigkeiten”, die anscheinend niemandem wirklich auffallen. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung wurde viel dafür getan, den Bürger gläsern zu bekommen, Überwachungsstrategien zu etablieren und dafür zu sorgen, dass die gesetzlichen Grundlagen für allerlei weitere Maßnahmen bereitgestellt sind. Dazu kommt die biometrische Erfassung im Personalausweis und bald auch die elektronische Krankenkassenkarte. Alles Dinge, welche noch vor 10 Jahren undenkbar gewesen wären.

Als ob dies nicht schon genug wäre, wird der Konsument von der Industrie inzwischen anscheinend als Feind wahrgenommen. Denn Millionen von Menschen kaufen keine Tonträger und Filme mehr, sondern ruinieren die Musik- und Filmindustrie durch illegale Downloads. Dass deren Verluste jedoch durch etwas ganz anderes kommen, unter anderem zum Beispiel durch eine sich verändernde Kultur und neuen Technologien, einem dadurch veränderten Konsumverhalten und anderen Qualitätsforderungen, das wollen sie nicht wahr haben. Auch die Tatsache, dass heute anders als früher, das Geld der Kaufkräftigen Zielgruppe nicht mehr so vorhanden ist, wie in den Saftigen Jahren von mitte der 1970er bis anfang der 1990er. Die Konsumenten bis circa 30 Jahre hatte früher einfach mehr Geld zur Verfügung, da heute ein größerer Teil als früher keinen Job hat, und viel Geld für neue Errungenschaften wie Mobiltelefone und Internetzugang ausgegeben wird. Aber das wird nicht beachtet. Lieber verklagt man alle Kunden, denn ganz bestimmt sind sie alle Schuldig. Ebenso, wie alle Bürger Terroristen sind und man sie daher genauestens überwachen muss.

Und unsere Jugend ist ohnehin verroht und durch Killerspiele mit brutalsten Inhalten zu einer Masse von Amokläufern herangezüchtet worden. Deshalb sollen Killerspiele bald alle verboten werden. Behauptet wird dies jedenfalls und in der Presse wird eifrig an falschen Darstellungen geschraubt. Angebliche Experten, die weit jenseits der 50 Jahre  sind, verbreiten die Ansicht, dass die Computerspiele allesamt nur Brutal und Gewalttätig sind. Da wird auch schonmal ein Spiel beschrieben, das es so auf dem Markt überhaupt nicht gibt. Es werden Szenarien beschrieben, die in keinem Spiel vorkommen. Es werden Behauptungen aufgestellt, falsche Bilder eingeblendet und die wirklichen Beweise blaibt man der Allgemeinheit schuldig. Auch die Tatsache, dass viele unabhängige Studien der letzten 15 Jahre keinen Hinweis darauf gefunden haben, dass Jugendliche gewalttätig oder aggressiv werden, wenn sie Gewaltspiele spielen, wird einfach ignoriert. Aber ein einzelner Bericht, in dem steht, dass es möglicherweise einen zusammenhang zwischen innerer abstumpfung  gegenüber Gewalt und dem regelmäßigen Spielen gewalttätiger Spiele gibt, wird bis zum ermüden Zitiert.

Dann gibt es auch noch solche Dinge wie Paintball. Ein Spiel, bei dem man in sportlicher Absicht mit Farbkugeln aufeinander schießt. Ein Teamspiel, welches in deutschland nur in Vereinen gespielt werden darf. Seit Jahren haben die Vereine schon dafür gesorgt, dass hier kein Anreiz für Beschwerden gegeben wird. So darf nicht mit Roter Farbe “Markiert” werden, da dies wie Blut aussehen könnte. Es darf nur in Hallen oder abgesperrten Gebieten gespielt werden. Es gibt dort zwischen den Spielern auch keinerlei Gewalt. Es ist im prinzip wie beim Völkerball. Wer getroffen ist, geht raus und eine Mannschaft gewinnt. Sehr viele sind es nicht, die Paintball spielen, zumindest wenn man vergleicht wieviele Tausend Leute in deutschland in Schützenvereinen aktive mitglieder sind. In Schützenvereinen wird mit echten Waffen und echter Munition geschossen. Nicht mit Luftruck und Farbkugeln. Aber die Politiker waren kurz davor, Paintball in deutschland zu verbieten. Denn es ist ja angeblich ein “Simuliertes Töten”, da man mit Waffen auf echte Menschen schießt. Und bei Computerspielen kann man das Schießen und Zielen treinieren und auch dort wird das töten Simuliert. Verstehe, ich kann also durch das bewegen eines Zielkreuzes mit der Maus am Bildschirm so gut trainieren, dass ich dann später auch mit einer echten Waffe einen Menschen töten könnte. Warum bekomme ich dann keinen Pilotenschein, wenn ich nachweisen kann, dass ich Jahrelang auf einer Flugsimulation ein Flugzeug gesteuert habe, oder warum kann ich nicht direkt in die Formel1 einsteigen, wenn ich Autorennen am Computer gefahren bin? Oh, stimmt, das scheint ja was ganz anderes zu sein. Die Jugend ist da ja ohnehin befangen, die junge Generation hat keine Ahnung von Politik und verantwortungsbewusstsein zeigen wir alle ja sowiso nicht. zumindest sind das Aussagen gewisser Politiker. Da werden Spieleveranstaltungen nach dem Amoklauf in einer Schule (Winnenden) abgesagt, aber die größte internationale Waffenmesse darf stattfinden.  Das ist Politik, das soll logisch sein und wir verstehen das nicht… okay…

Am besten alles Verbieten, was unsere Jugen derzeit so macht. Um Gottes Willen! Bald ist dann die Jugend wieder da, wo sie schon einmal war. Gelangweilt auf der Straße. Ich wills mir wirklich nicht ausmahlen, was die dann aus langeweile so machen…

Und das Internet? Weltweite Kommunikation ohne Grenzen. Eine neue Gesellschaftsform wächst heran, die ganz anders lebt und denkt, als vorige Generationen. Das interaktive Web 2.0 nimmt schon lange Gestalt an und wir alle verlinken nicht nur Information, sondern unsere Leben und unsere Kulturen. Alles ist Eins, alles ist Frei und alles könnte so schön sein, aber…

… die Regierung hat ja vor, unsere Kinder zu schützen. Kinderpornografie ist deren Schlagwort. Denn angeblich ist das Internet hauptsächlich daran Schuld, dass so viele Kinder Missbraucht werden. Im Internet gibt es überall nur Kinderpornografisches Material und jungendgefährdende Schriften. Genau deshalb wurde am Donnerstag, den 11. Juni 2009 beschlossen, dass hiergegen Sperren eingeführt werden müssen. So bekommen wir jetzt Stopp-Schilder angezeigt, wenn wir diese bösen Seiten aufrufen. Doch gelöscht werden die Inhalte vorerst wohl nicht, nur ein Vorhang wird zugezogen, damit wir das Elend nicht sehen und unserem illegalen Treiben einhalt geboten wird. Dass selbst betroffene hier von Täterschutz sprechen, ist nicht verwunderlich. Die geforderte Sperr-Technologie (DNS-Sperre) bringt keine Verbesserung. Dem Treiben der Kinderschänder wird dadurch keineswegs Einhalt geboten und was bringt es dann überhaupt? Nichts.

Eine DNS-Sperre kann jeder ohne besondere Mittel innerhalb einer Minute umgehen. Dazu benötigt man kein spezielles Wissen und keine spezielle Software. Jene, die Gezielt solches Material im Internet suchen und herunterladen, umgehen die Sperre also einfach. Stopp-Schilder bekommen also nur diejenigen zu sehen, die durch Zufall einen solche Seite aufrufen. Dies kann z.B. durch einen Link auf einer Internetseite sein, oder ein Link in einer E-Mail. Doch der Internetsurfer kann dies kaum erkennen und das lässt sich ganz einfach Beweisen. Das sehen Sie sehr gut an einem Artikel der Bild-Zeitung (Link zum Artikel), der dieses Problem aufzeigt. Der Artikel ist sehr kurz und Sie sollten diesen zuerst lesen, bevor sie hier weiterlesen.

Wie fanden sie diesen Artikel? Ist es nicht interessant, dass sie einen Artikel einer bekannten Zeitung erwarteten und dann plötzlich auf einer vollkommen anderen Seite gelandet sind? Sie hatten mir doch vertraut, oder? Hätten sie doch besser zuvor geprüft, ob der Link auch wirklich dort hin führt, wie es angegeben wurde. Sie sind also aufs Glatteis geführt worden. Wäre der link nun auf eine illegale Seite mit gefährlichem Material geleitet worden und würde diese Seite auf der Sperrliste der Bundesregierung stehen, ständen sie jetzt bereits unter Verdacht. Die Gesetzgebung sieht vor, dass bei einem Anfangsverdacht bereits eine Hausdurchsuchung angeordnet werden kann. Dies ist eine Tatsache und das Ergebnis aus einer Kombination von drei Gesetzesänderungen der vergangenen Jahre.

Doch eine Sache hat die Bundesregierung dadurch wirklich erreicht. Eine Technologie, eine Infrastruktur, welche zwar nicht den Missbrauch von Kindern verhindern kann, aber selbst Missbraucht werden kann. Leicht kann aus diesem Ansatz mehr werden und schon haben wir eine Internet-Zensur. Dies haben viele schon vorher erkannt. Protestaktionen von ganzen Verbänden, die erfolgreichste Petition der BRD mit über 134.000 Unterschriften gegen dieses Gesetz. Expertenmeinungen die klar aufzeigen, dass solch eine Technologie keinen Schutz bietet, aber viele Gefahren birgt und den Bürger unter Generalverdacht stellt, sobald er auf eine solche Seite kommt, ganz gleich aus welchem Grund. Besonders schlimm ist auch, dass einige Politiker mit ihren Aussagen mitteilten, dass die Gegner einer solchen Sperre für Kinderpornografie wären. Das ist nicht nur vollkommen falsch, sondern auch eine bodenlose Frechheit. Wir alle sind dafür, dass gegen Kinderpornografie etwas unternommen wird. Aber bitte mit den richtigen Mitteln und nicht so, wie es derzeit angestrebt wird.

Gerade hier zeigt unsere Regierung, dass wir, also das Volk anscheinend weder Mündig, noch Kompetent sind. Experten sind dies anscheinend auch nicht, selbst solche nicht, die von unserer Regierung bezahlt werden. Es wird einfach beschlossen und alle Bedenken werden in den Wind geschlagen. Das hat doch wahrlich nichts mehr mit Demokratie oder Rechtsstaatlichkeit zu tun. Das haben auch einige Politiker erkannt und wehren sich. Ein Bundestagsabgeordneter der SPD hat deswegen jetzt nach 40 Jahren seine Partei verlassen und wechselt zu der Piratenpartei. Eine Partei, die sich für eine veränderung des Urheberrechtes, den schutz der Bürgerrecte und ein freies Internet stark macht. Noch viele weitere Politiker, ganz gleich ob Rot, Grün, Gelb oder Schwarz sind nicht einverstanden mit Internetsperren. 128 Stimmten bei der Abstimmung dagegen. Leider hat auch das nicht geholfen.

60 Jahre Grundgesetz, 60 Jahre Verfassung, 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland.

Was ist aus uns geworden? Was ist aus Deutschland geworden? Was ist aus unseren Träumen geworden und wohin wird uns dieser Zug fahren? Es gab schon einmal eine Zeit, da wurde ein Großteil der Bevölkerung in Züge gesteckt und am ende der Reise wurde es sehr traurig. Nein, ich bitte um Entschuldigung. Ich möchte hier keine schlechten Vergleiche ziehen. Es ist aber erschreckend, was inzwischen passiert. Doch ist dies kein deutsches Problem. Es ist ein Europäisches, wahrscheinlich ein Weltweites.

Neben Moderner Hexenjagd, Bürger unter Generalverdacht, drohendem Verlust jeglicher Rechtsstaatlichkeit und der Frage, wann haben wir Zustände erreicht wie im Roman 1984 von George Orwell, stecken wir noch dazu in einer der wohl tiefsten weltweiten Wirtschaftskriese der letzten Jahrzehnte.

Wirtschaftskrise, das ist doch super. Die Unternehmen können sich endlich vom Ballast der letzten Jahre lösen, nämlich von hohen Gehältern und zu vielen Mitarbeitern. Super! Da weiß man schon langsam nicht mehr, was man sagen soll. Die Krise ist ja wie man sagt auch eher eine Krise im Kopf.

“Kriese im Kopf”, ich glaube, da ist was wahres dran. Wenn ich mir all das Leid ansehe, das die letzten Jahre über uns gebracht haben, wenn ich versuche mir vorzustellen, was daraus noch werden könnte, dann bekomme ich die Krise.. im Kopf und überhaupt.

Aber jammern hilft bekanntlich nichts. Wie war das doch nochmal in den 1990ern? In unseren Köpfen spielte die Musik der Zeit ihr lautes und fröhliches Lied. Mit Vollgas in die Zukunft! Party jeden Tag und alle Menschen werden Brüder und Schwestern…

Warum nicht einfach wieder so weitermachen, nur feiern wir diesmal auf der Straße, zwischen brennenden Autos und in einem Land, welches die Politik durch ihre Paranoia in einen Modernen Bürgerkrieg geführt hat? Kein schönes Bild.

Aber nein, ich will es nicht all zu schwarz malen. Tatsache ist, der Krieg ist wieder in Deustchland angekommen. Doch nicht wie früher mit der Faust aufs Auge oder mit explosivem Arsenal. Wir führen einen Informationskrieg. Ich vermute, keine Regierung der Welt kann sich hier adäquat zur Wehr setzen. Ich hoffe nur, sie versuchen nicht mit ihren verstaubten Strategien zu arbeiten, denn das wäre sehr blutig und sicher nicht mehr Zeitgemäß. Denn im 21. Jahrhundert tötet man nicht, indem man das Leben des anderen mit einer Kugel beendet. Nein, heute wird das Leben eines Individuums auf dem Papier terminiert, in Gesetzestexten oder durch Auslöschung einer digitalen Identität. Wer weiß, was da noch auf uns zu kommt.

Abseits der recht dramatischen Darstellung der Folgen, möchte ich jedoch den geneigten Leser beruhigen. Ich denke nicht, dass es soweit kommt, dass der Staat diese Art der Gewalt gegen das Volk anwendet. Jedoch befürchte ich, es wird umgekehrt geschehen, wenn der derzeitige Kurs fortgeführt wird. Wir führen bereits Krieg. Aber es ist ein Krieg der Generationen. Vielleicht doch etwas ähnlich wie in der Vergangenheit. Die revolutionären Gedanken der Jugend in den 60ern vielleicht, oder doch nicht? Ich weiß es nicht.

Ich werde in jedem Fall für meine Freiheit und die Freiheit der folgenden Generationen kämpfen. Ohne Gewalt und auf eine Weise, die unsere Politik noch nicht versteht. Denn eines ist für mich ganz klar. Was unsere Eltern, Großeltern und restlichen Vorfahren für uns erkämpft, erstritten und teils sogar mit ihrem Blut bezahlt haben, können wir uns nicht einfach so wieder wegnehmen lassen. Die Politik darf nicht noch weiter die Menschen ignorieren. Die Presse darf nicht länger falsches Wissen verbreiten und wichtige Tatsachen weglassen. Die Manipulation muss aufhören. Der Wahnsinn muss gestoppt werden.

Und in unseren Köpfen spielte die Musik der Zeit ihr lautes und fröhliches Lied. Mit Vollgas in die Zukunft! Party jeden Tag und alle Menschen werden Brüder und Schwestern…

Wir feiern 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland, 60 Jahre Verfassung und 20 Jahre deutsche Einheit. Ist es nicht Wunderbar?

Du bist Deutschland!